Das Mädchen Rosemarie

Das Mädchen Rosemarie ist einer der großen ungelösten Kriminalfälle in der Nachkriegsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland. Der Fall beschäftigt bis heute Kriminalisten, Journalisten, Historiker aber auch Autoren und Filmemacher. Immer wieder tauchen neue Erkenntnisse und Spekulationen um das Mädchen Rosemarie und ihre brutale Ermordung auf.

Das Mädchen Rosemarie – Wer war sie?

Das Mädchen Rosemarie hieß mit bürgerlichem Namen Rosalie Marie Nitribitt. Geboren wurde sie am 01. Februar 1933 in Düsseldorf. Vermutlich wurde sie am 29. Oktober 1957 in Frankfurt am Main ermordet. Das Mädchen Rosemarie war eine bekannte Edelprostituierte und ihre Ermordung sorgte in Deutschland für sehr viel Aufregung. Ihr Lebensweg ist alles andere als romantisch: Sie war, genauso wie ihre zwei Schwestern, ein uneheliches Kind. Die Familie lebte in ärmlichen Verhältnissen und die Mutter musste mehrere Haftstrafen verbüßen. Das Mädchen Rosemarie wurde in mehrere Kinderheime eingewiesen, galt als schwer erziehbar und sie riss auch mehrmals aus. Schließlich kam das Mädchen Rosemarie in eine Pflegefamilie in Mendig, wo sie mit elf Jahren von einem 18-jährigen Soldaten vergewaltigt wurde. Die zuständigen Behörden legten den Mantel des Schweigens über den Vorfall und unternahmen nichts. Sie begann bereits als Heranwachsende mit Prostitution ihr Geld zu verdienen und hatte mit 14 Jahren eine Abtreibung. Das Mädchen Rosemarie zog nach Koblenz und später nach Frankfurt am Main. 1952/1953 wurde sie für ein Jahr in der Rheinischen Landes-Arbeitsanstalt Brauweiler verwahrt. Dennoch lernte sie Englisch und Französisch und gewann sehr schnell einen sehr exklusiven Kundenkreis aus Wirtschaft und Politik. Das Mädchen Rosemarie verdiente in ihrem letzten Lebensjahr ca. 90.000 DM, was aus ihren persönlichen Unterlagen und den Ermittlungen der Kriminalpolizei Frankfurt hervorgeht. Das Mädchen Rosemarie hatte ein besonderes Markenzeichen: ein schwarzer Mercedes 190 SL, dessen Verbleib bis dato ungeklärt ist.

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Das Mädchen Rosemarie – Die Ermordung und viele offene Fragen

Das Mädchen Rosemarie wurde am 01. November 1957 ermordet in der eigenen Wohnung aufgefunden. Sie trug Würgemale am Hals und hatte eine Platzwunde am Kopf. Die Frankfurter Polizei ermittelte gegen mehrere prominente Verdächtige, darunter auch gegen die Familie Krupp. In Film und Fernsehen wird das Mädchen Rosemarie auch gerne mit dem ehemaligen Bundesverkehrsminister Hans-Christoph Sehbom und dem ehemaligen Kanzler Kurt Georg Kiesinger in Verbindung gebracht, allerdings gibt es keine belegbaren Beweise dafür. Allerdings nährten kaum erklärbare Ermittlungspannen der Frankfurter Kripo sehr schnell den Verdacht einer Vertuschung. Erst 2013 stießen Archivare der Polizei Frankfurt am Main auf Dokumente zum Mordfall, die als verschollen galten.

 

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